Fritz Adolf Cahen-Brach wird gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Hans am 31. Dezember 1897 in Frankfurt als Sohn der Eheleute Dr. med. Eugen Cahen-Brach und Alice, geb. Bing, geboren.Die Familie Cahen-Brach ist sehr wohlhabend. Der Vater Eugen ist von 1915 bis 1922 ärztlicher Leiter des Dr. Christ'schen Kinderhospitals. Hans und Fritz haben noch einen weiteren Bruder, sein Name ist Ernst.Nach dem Besuch der Schule studiert Fritz Medizin. Vom 22. August 1914 bis zum 10. Oktober 1917 nimmt er als Kanonier beim Reserve Feld-Artillerie-Regiment 21 an den Kämpfen des 1. Weltkriegs teil, auch hier arbeitet er schon als Sanitäter. Nach seiner Rückkehr führt Fritz sein Studium in Frankfurt, Göttingen und München fort, 1922 beendet er es. Direkt nach dem Studium arbeitet er in Frankfurt und München. Am 1. Oktober 1924 eröffnet er eine eigene Praxis als Kinderarzt. Zunächst praktiziert er in der Rohrbachstraße, später dann in der Friedberger Landstraße 127 und der Friedberger Landstraße 77. Außerdem verbindet Fritz sein Hobby mit dem Beruf – er arbeitet als Sportarzt.Mitte der 1920er Jahre wird Fritz Cahen-Brach Mitglied der Eintracht. Er ist ein ehrgeiziger Tennisspieler am Riederwald und im Vereinsleben der Tennisabteilung fest integriert. Im Tennishäuschen am Riederwald finden zahlreiche Feste statt und immer wieder gibt es auch Bowleabende bei einzelnen Mitgliedern. Auch bei Dr. Cahen-Brach wird gefeiert. In der Festschrift der Tennisabteilung zum Winterfest 1929 wird ein solcher Bowle-Abend bei Cahen-Brach in einem Gedicht unter dem Titel „Der Maitrunk“ ausführlich beschrieben. Beschrieben wird auch, dass Fritz Cahen-Brach kräftig mitgefeiert hat: „Nun war noch einer da, der ließ sich nicht lumpen – denn er trank aus den größten Humpen, Mediziner war er noch so nebenbei, das ist uns jetzt aber ganz einerlei. Auch ist er sein eigner und unser Chauffeur, Ja Eintracht, was willst Du noch mehr?“ Am 15. August 1930 heiratet Fritz seine langjährige Freundin Katharina Helena Wilhelmine, die von allen nur „Käthe“ genannt wird. Ob die beiden sich bei der Eintracht kennengelernt haben, ist nicht bekannt. Jedenfalls ist auch Käthe eine begeisterte Sportlerin. Von der Tennisabteilung der Eintracht gibt es als Hochzeitsgeschenk für zukünftige Abende einen Bowle-Krug mit Gravur.Fritz ist nicht nur begeisterter Tennisspieler, er ist auch ein großer Box-Fan. Bei der Eintracht gibt es seit 1921 eine Boxabteilung, und 1932 wird Fritz Obmann im Vorstand der Boxabteilung. Sein Engagement bringt ihm den Namen „Boxerfürst“ ein.Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verbietet der Deutsche Boxsportverband Juden bereits am 4. April die Teilnahme an Wettkämpfen und schließt sie aus seinen Reihen aus. Innerhalb der Eintracht wird dieser Anweisung Rechnung getragen: In den Vereins-Nachrichten vom Mai 1933 gibt die Boxabteilung der Eintracht ihr neues Programm bekannt. Unter Punkt 5 heißt es: „Gemäß Beschlusses des R.B.-Kongresses vom 2. April 1933 (sic) können jüdische Mitglieder in unseren Reihen weder geführt, noch dürfen solche aufgenommen werden.“ Bereits am 25. April hatte eine Generalversammlung der Boxabteilung stattgefunden, in der die Gleichschaltung der Abteilung beschlossen wurde. Geleitet wurde die Versammlung vom kommissarischen Vorsitzenden Willi Renneberg. Der gesamte bisherige Vorstand trat von seinen Ämtern zurück, neuer Vorsitzender wurde Willi Renneberg. Im neuen Programm verkündet Renneberg: „Die Abteilung bekennt sich geschlossen zum nationalen Gedanken. Sie steht auch geschlossen hinter der Regierung. In dankbarer Freude wird sich die Abteilung immer daran erinnern, dass dem Sport, den wir betreiben und der jahrelang als roh und unwürdig bekämpft wurde, die jetzige Regierung Anerkennung ausgesprochen und Unterstützung zugesagt hat“. Im Bericht über die Versammlung der Boxabteilung wird der ausgeschiedene Vorsitzende Dr. Cahen-Brach mit keinem Wort erwähnt. Erst einen Monat später erinnern sich die Verantwortlichen an ihren ehemaligen Vorsitzenden und danken für sein Engagement. Der erste Schriftführer Wilhelm Leidekker vermeldet: „Im Bericht des Monats Mai wurde von mir vergessen, den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern den ihnen gebührenden Dank für die aufopfernde Tätigkeit im Vorstand auszusprechen. Es waren die Herren Dr. Cahen-Brach und Speyer.“Die Verantwortlichen der Eintracht senden an den ehemaligen Abteilungsleiter zwei Briefe. Bereits am 11. April bedankt sich die Boxabteilung für die „aufopfernde Arbeit die Sie im Interesse unseres Sportes für unsere Abteilung geleistet haben“. Am 13. Mai 1933 bedankt sich der Vorstand des Gesamtvereins und lobt: „Mit welcher Liebe und Gewissenhaftigkeit Sie Ihr Vorstandsamt ausgeübt haben, wissen wir am besten zu schätzen.“ Die Verantwortlichen der Eintracht bringen Dr. Fritz Cahen-Brach eine große Wertschätzung entgegen, der Brief wird von 14 Funktionären des Vereins unterzeichnet.Mit Wirkung vom 22. Juni 1933 wird Fritz Cahen-Brach vom Reichsarbeitsministerium auf Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums die Krankenkassenzulassung entzogen. Damit ist es ihm nicht mehr möglich, seinem Beruf als Arzt nachzugehen. Er legt gegen die Entscheidung Einspruch ein und begründet diese damit, dass er als Frontkämpfer am 1. Weltkrieg teilgenommen habe. Am 19. August 1933 wird dem Einspruch stattgegeben, er erhält die Kassenzulassung zurück. Doch die fast dreimonatige Zwangspause hat ihn viele Patienten gekostet und die immer stärker werdende antisemitische Hetze sorgt dafür, dass die Praxis in den folgenden Jahren nur sehr bescheiden aufrecht erhalten werden kann. Ab 1937 reichen die Erträge der Praxis nicht mehr, den Lebensunterhalt zu finanzieren. Von seiner Familie bekommt Fritz finanzielle Unterstützung.
Fritz Cahen-Brach bemühte sich seit Anfang 1938 um seine Ausreise und erhält die Unbedenklichkeitsbescheinigung zur Auswanderung für sich und seine Frau Käthe am 14. November 1938. Große Teile seiner Wohnungseinrichtung verkaufte er in Frankfurt, unter anderem auch seine Pistolensammlung aus dem 17. Jahrhundert. Das Umzugsgut, das er mit nach Los Angeles nehmen will, muss er penibel genau angeben. Insgesamt 17 Seiten mit der Aufstellung von persönlichen Gegenständen werden in vierfacher Ausfertigung an den Oberfinanzpräsidenten weitergegeben. Zum Umzugsgut gehören auch rund 300 Bücher seiner Privatbibliothek. Einige persönliche Gegenstände, unter anderem Schmuck, darf Fritz nicht ausführen. Käthes Mutter näht diese persönlichen Gegenstände daraufhin in den Saum von Käthes Reisebekleidung. In diesem Versteck gelangt der Schmuck letztlich doch nach Amerika.Am 6. Dezember 1938 reist Fritz zunächst nach Holland, seine Frau Käthe folgt am 13. Januar 1939. Mitte Januar 1939 fahren die beiden mit dem Schiff nach Los Angeles, wo sie am 26. Februar 1939 ankommen. Zurück blieben seine Eltern Eugen und Alice und die beiden Brüder Hans und Ernst. In den Umzugskartons nach Los Angeles befinden sich auch drei Tennishemden und drei Tennishosen, sein Tennisschläger und verschiedene Bücher über seine Heimatstadt Frankfurt. Darüber hinaus nimmt Fritz auch persönliche Erinnerungen an seine Eintracht mit nach Amerika, unter anderem den Bowle-Krug, den er von der Abteilung zur Hochzeit geschenkt bekam.In der neuen Heimat kann Fritz zunächst nicht als Arzt arbeiten. Von Juni 1939 bis Juni 1940 muss er ein einjähriges, unentgeltliches Medizinalpraktikum absolvieren, da seine Zeugnisse in der neuen Heimat nicht akzeptiert werden. Das Praktikum absolviert er in der Klinik „Cedars of Lebanon“. In dieser Zeit arbeitet seine Frau Käthe als „Kinderfräulein“, um den Lebensunterhalt einigermaßen zu finanzieren. Nach bestandenem Examen erhält er seine ärztliche Zulassung im Dezember 1940. Unter dem neuen Namen Fred C. Brock lässt er sich im Januar 1941 in der kalifornischen Stadt Burbank als Arzt nieder, seine Frau nennt sich fortan Kate.Während sich Fritz und Käthe in Amerika langsam ein neues Leben aufbauen, erlebt seine Familie in Frankfurt die Schrecken der Verfolgung. Eugen und Alice müssen in ein überfülltes „Judenhaus“ umziehen, hier wohnen sie zuletzt gemeinsam mit Alices Schwester Anna. Die Mutter von Käthe besucht die Cahen-Brachs regelmäßig und versorgt sie mit Lebensmitteln. Am 18. August 1942 werden Eugen, Alice und Anna nach Theresienstadt deportiert. Alice Cahen-Brach stirbt hier am 26. November 1942, Anna am 27. November 1942 und Eugen am 9. Dezember 1942. Auch Hans, der Bruder von Fritz, kommt ums Leben. Nachdem sein Antrag auf Visum gescheitert ist, flüchtet er ins französische Exil, wird aufgegriffen und im Internierungslager Drancy festgehalten. Von dort wird Hans Cahen-Brach am 4. März 1943 in das Vernichtungslager Majdanek verschleppt, wo er wahrscheinlich ermordet wird. Sein Todesdatum wird nach dem Krieg auf den 8. Mai 1945 festgesetzt. Der Zwillingsbruder Ernst überlebt den Krieg. Nachdem er von der Gestapo verhaftet und gefoltert wurde, gelingt ihm per Schiff die Flucht nach Amerika. Ernst stirbt 1993 in Philadelphia.In Amerika gründen Fritz und Käthe eine Familie, am 19. Mai 1943 wird Sohn Steven geboren. Fritz arbeitet für die Hollywood Academy of Medicine, das St. Joseph's Hospital in Burbank und das Cedars of Lebanon Hospital in Los Angeles. Darüber hinaus engagiert er sich auf verschiedenen Gebieten ehrenamtlich: Er sitzt im Vorstand der Burbank Chamber of Commerce, ist Mitglied eines Komitees für gesundheitliche Dienstleistungen und Vorsitzender eines Vereins, der Kindern aus finanziell schwachen Familien verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet. Fritz ist auch Mitglied beim Amerikanischen Roten Kreuz und in der Lutheranischen Kirche; er sitzt sogar im Komitee, das in Burbank die Halloween- und Osterfeierlichkeiten organisiert.Trotz all dieser Aufgaben findet er noch Zeit für viele Hobbys. Er beschäftigt sich mit seiner Familiengeschichte und verfolgt die Cahen-Brachs bis ins 14. Jahrhundert zurück. So kommt er in Kontakt mit Menschen aus Deutschland, Frankreich, England und Australien. Außerdem sammelt er Briefmarken, er spezialisiert sich auf napoleonische Marken. Er wird zu einer Koryphäe auf dem Gebiet und ist in der Vereinigung der amerikanischen Briefmarkensammler. Fritz sammelt Antiquitäten und liest gerne. Gemeinsam mit seiner Frau Käthe vergrößert er die privat Bibliothek und am Bestand der Sammlung sieht man, dass Fritz auch nach dem Krieg mit alten Vereinskameraden in Verbindung gestanden haben muss: In der Sammlung befindet sich auch die Tennischronik der Eintracht von 1960.Außerdem besitzt der talentierte Maler eine große Anzahl Gemälde. Schon bei seiner Flucht aus Deutschland hatte er zahlreiche Bilder mitgenommen, die Sammlung vergrößert er in Amerika stets weiter. Er hat sich vor allem auf deutsche expressionistische Maler konzentriert, von denen er vor 1938 einige persönlich kannte. In den Ferien reist die Familie durch die Welt, es geht nach Mexiko, Hawaii, Palm Springs und Südkalifornien. Die Cahen-Brachs kehren auch nach Deutschland zurück, sie besuchen Käthes Familie in Frankfurt und München. Als Fritz bereits im Ruhestand ist, kehren Käthe und er auch für einige Tage nach Frankfurt zurück. Ob Sie die Eintracht besucht haben, ist nicht bekannt. Einmal im Jahr machen die beiden Wanderurlaub in der Schweiz.1972 werden Fritz und Käthe Großeltern, Sohn Steven und Schwiegertochter Trish bekommen eine Tochter namens Nicole. 1976 gibt es zum zweiten Mal Nachwuchs, mit Stephanie kommt ein zweites Enkelkind zur Welt.Fritz Cahen-Brach stirbt 1989. Auch nach seinem Tod fährt Käthe weiterhin regelmäßig in den Urlaub in die Schweiz, sie stirbt 1994. Heute leben in Burbank noch eine ganze Menge Cahen-Brachs, die allerdings weiterhin unter dem Namen „Brock“ bekannt sind: Steven und Trish sind mittlerweile selbst Großeltern, Stephanie ist zweifache Mutter und die Urenkel Torsten und Karina wurden am 31. Dezember 2013 geboren – dem Geburtstag von Fritz. Und im Wohnzimmer der Brocks steht bis heute der Bowle-Krug, den die Tennisabteilung den Cahen-Brachs am 15. August 1930 zur Hochzeit geschenkt hat.Am Montag, den 18. Mai verlegte die Eintracht um 15.15 Uhr in Erinnerung an Dr. Fritz Cahen-Brach und seine Frau Katharina einen Stolperstein in der Friedberger Landstraße 77. Trish Brock, die Schwiegertochter von Fritz, war zur Stolpersteinverlegung anwesend. Als Vertreter der Frankfurter Eintracht sprach Präsident Peter Fischer. Abends fand ab 19.30 Uhr im Eintracht Frankfurt Museum ein „Bowle-Abend für Dr. Fritz Cahen-Brach“ statt.
Fritz Cahen-Brach bemühte sich seit Anfang 1938 um seine Ausreise und erhält die Unbedenklichkeitsbescheinigung zur Auswanderung für sich und seine Frau Käthe am 14. November 1938. Große Teile seiner Wohnungseinrichtung verkaufte er in Frankfurt, unter anderem auch seine Pistolensammlung aus dem 17. Jahrhundert. Das Umzugsgut, das er mit nach Los Angeles nehmen will, muss er penibel genau angeben. Insgesamt 17 Seiten mit der Aufstellung von persönlichen Gegenständen werden in vierfacher Ausfertigung an den Oberfinanzpräsidenten weitergegeben. Zum Umzugsgut gehören auch rund 300 Bücher seiner Privatbibliothek. Einige persönliche Gegenstände, unter anderem Schmuck, darf Fritz nicht ausführen. Käthes Mutter näht diese persönlichen Gegenstände daraufhin in den Saum von Käthes Reisebekleidung. In diesem Versteck gelangt der Schmuck letztlich doch nach Amerika.Am 6. Dezember 1938 reist Fritz zunächst nach Holland, seine Frau Käthe folgt am 13. Januar 1939. Mitte Januar 1939 fahren die beiden mit dem Schiff nach Los Angeles, wo sie am 26. Februar 1939 ankommen. Zurück blieben seine Eltern Eugen und Alice und die beiden Brüder Hans und Ernst. In den Umzugskartons nach Los Angeles befinden sich auch drei Tennishemden und drei Tennishosen, sein Tennisschläger und verschiedene Bücher über seine Heimatstadt Frankfurt. Darüber hinaus nimmt Fritz auch persönliche Erinnerungen an seine Eintracht mit nach Amerika, unter anderem den Bowle-Krug, den er von der Abteilung zur Hochzeit geschenkt bekam.In der neuen Heimat kann Fritz zunächst nicht als Arzt arbeiten. Von Juni 1939 bis Juni 1940 muss er ein einjähriges, unentgeltliches Medizinalpraktikum absolvieren, da seine Zeugnisse in der neuen Heimat nicht akzeptiert werden. Das Praktikum absolviert er in der Klinik „Cedars of Lebanon“. In dieser Zeit arbeitet seine Frau Käthe als „Kinderfräulein“, um den Lebensunterhalt einigermaßen zu finanzieren. Nach bestandenem Examen erhält er seine ärztliche Zulassung im Dezember 1940. Unter dem neuen Namen Fred C. Brock lässt er sich im Januar 1941 in der kalifornischen Stadt Burbank als Arzt nieder, seine Frau nennt sich fortan Kate.Während sich Fritz und Käthe in Amerika langsam ein neues Leben aufbauen, erlebt seine Familie in Frankfurt die Schrecken der Verfolgung. Eugen und Alice müssen in ein überfülltes „Judenhaus“ umziehen, hier wohnen sie zuletzt gemeinsam mit Alices Schwester Anna. Die Mutter von Käthe besucht die Cahen-Brachs regelmäßig und versorgt sie mit Lebensmitteln. Am 18. August 1942 werden Eugen, Alice und Anna nach Theresienstadt deportiert. Alice Cahen-Brach stirbt hier am 26. November 1942, Anna am 27. November 1942 und Eugen am 9. Dezember 1942. Auch Hans, der Bruder von Fritz, kommt ums Leben. Nachdem sein Antrag auf Visum gescheitert ist, flüchtet er ins französische Exil, wird aufgegriffen und im Internierungslager Drancy festgehalten. Von dort wird Hans Cahen-Brach am 4. März 1943 in das Vernichtungslager Majdanek verschleppt, wo er wahrscheinlich ermordet wird. Sein Todesdatum wird nach dem Krieg auf den 8. Mai 1945 festgesetzt. Der Zwillingsbruder Ernst überlebt den Krieg. Nachdem er von der Gestapo verhaftet und gefoltert wurde, gelingt ihm per Schiff die Flucht nach Amerika. Ernst stirbt 1993 in Philadelphia.In Amerika gründen Fritz und Käthe eine Familie, am 19. Mai 1943 wird Sohn Steven geboren. Fritz arbeitet für die Hollywood Academy of Medicine, das St. Joseph's Hospital in Burbank und das Cedars of Lebanon Hospital in Los Angeles. Darüber hinaus engagiert er sich auf verschiedenen Gebieten ehrenamtlich: Er sitzt im Vorstand der Burbank Chamber of Commerce, ist Mitglied eines Komitees für gesundheitliche Dienstleistungen und Vorsitzender eines Vereins, der Kindern aus finanziell schwachen Familien verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet. Fritz ist auch Mitglied beim Amerikanischen Roten Kreuz und in der Lutheranischen Kirche; er sitzt sogar im Komitee, das in Burbank die Halloween- und Osterfeierlichkeiten organisiert.Trotz all dieser Aufgaben findet er noch Zeit für viele Hobbys. Er beschäftigt sich mit seiner Familiengeschichte und verfolgt die Cahen-Brachs bis ins 14. Jahrhundert zurück. So kommt er in Kontakt mit Menschen aus Deutschland, Frankreich, England und Australien. Außerdem sammelt er Briefmarken, er spezialisiert sich auf napoleonische Marken. Er wird zu einer Koryphäe auf dem Gebiet und ist in der Vereinigung der amerikanischen Briefmarkensammler. Fritz sammelt Antiquitäten und liest gerne. Gemeinsam mit seiner Frau Käthe vergrößert er die privat Bibliothek und am Bestand der Sammlung sieht man, dass Fritz auch nach dem Krieg mit alten Vereinskameraden in Verbindung gestanden haben muss: In der Sammlung befindet sich auch die Tennischronik der Eintracht von 1960.Außerdem besitzt der talentierte Maler eine große Anzahl Gemälde. Schon bei seiner Flucht aus Deutschland hatte er zahlreiche Bilder mitgenommen, die Sammlung vergrößert er in Amerika stets weiter. Er hat sich vor allem auf deutsche expressionistische Maler konzentriert, von denen er vor 1938 einige persönlich kannte. In den Ferien reist die Familie durch die Welt, es geht nach Mexiko, Hawaii, Palm Springs und Südkalifornien. Die Cahen-Brachs kehren auch nach Deutschland zurück, sie besuchen Käthes Familie in Frankfurt und München. Als Fritz bereits im Ruhestand ist, kehren Käthe und er auch für einige Tage nach Frankfurt zurück. Ob Sie die Eintracht besucht haben, ist nicht bekannt. Einmal im Jahr machen die beiden Wanderurlaub in der Schweiz.1972 werden Fritz und Käthe Großeltern, Sohn Steven und Schwiegertochter Trish bekommen eine Tochter namens Nicole. 1976 gibt es zum zweiten Mal Nachwuchs, mit Stephanie kommt ein zweites Enkelkind zur Welt.Fritz Cahen-Brach stirbt 1989. Auch nach seinem Tod fährt Käthe weiterhin regelmäßig in den Urlaub in die Schweiz, sie stirbt 1994. Heute leben in Burbank noch eine ganze Menge Cahen-Brachs, die allerdings weiterhin unter dem Namen „Brock“ bekannt sind: Steven und Trish sind mittlerweile selbst Großeltern, Stephanie ist zweifache Mutter und die Urenkel Torsten und Karina wurden am 31. Dezember 2013 geboren – dem Geburtstag von Fritz. Und im Wohnzimmer der Brocks steht bis heute der Bowle-Krug, den die Tennisabteilung den Cahen-Brachs am 15. August 1930 zur Hochzeit geschenkt hat.Am Montag, den 18. Mai verlegte die Eintracht um 15.15 Uhr in Erinnerung an Dr. Fritz Cahen-Brach und seine Frau Katharina einen Stolperstein in der Friedberger Landstraße 77. Trish Brock, die Schwiegertochter von Fritz, war zur Stolpersteinverlegung anwesend. Als Vertreter der Frankfurter Eintracht sprach Präsident Peter Fischer. Abends fand ab 19.30 Uhr im Eintracht Frankfurt Museum ein „Bowle-Abend für Dr. Fritz Cahen-Brach“ statt.