Wie im vergangenen Jahr (Foto: Arndt Götze) und die vier Jahre davor, wurde das Team von Horst Schumacher Hessenmeister im Futsal. Mit dem 9:3-Sieg bei den Schlappekickern Erfelden sicherten sie sich den Titel vorzeitig.
Die Grippewelle hatte den Futsalern zugesetzt und man fuhr „ohne sechs“ zum vorletzten Spieltag der Hessenliga nach Mörfelden – wobei vor allem der Verzicht auf die Erfahrung und die Torgefährlichkeit von Lovchev, Radan, Taboui und Zeisel ein wenig Sorgen bereitete. Doch die verbliebenen Spieler, von denen manche – aus verschiedenen Gründen – erst wenig Einsatzzeit in der Liga hatten, zeigten von Beginn an, dass die Sorgen unbegründet waren.Kapitän Kniller gelang mit dem sehenswerten 1:0 nach drei Sekunden der schnellste Treffer der Hessenliga-Geschichte und man zeigte dem Gegner aus Erfelden gleich, dass man hierher gekommen war, um vorzeitig den Titel klar zu machen. Auch beim 2:0 waren noch die verbliebenen etablierten Stammkräfte am Werk: erneut war Neumann der Passgeber und Zerouali griff im richtigen Moment in die Zauberkiste, tanzte den Gegner aus und traf ins lange Eck (4. Minute). Doch in der Verteidigung lief nicht alles so reibungslos und die Jungs aus Erfelden spielen bereits ihre dritte Saison in der Futsal-Hessenliga und wissen was sie tun. So bekam Torwart Koch an diesem Tage reichlich Gelegenheit sich auszuzeichnen, und nutzt dies weidlich aus. Er musste allerdings auch in einer unglücklichen Aktion, und von der Abwehr allein gelassen, einen im Futsal selteneren Kopfballtreffer hinnehmen (2:1, 8.). Erfelden kämpfte sich in die Partie und das Spiel wurde etwas ruppiger. Doch der Eintracht-Winterneuzugang Kaniuth zeigte, warum er dem Team weiterhelfen wird: In der (noch) ungewohnten Rolle als Angriffsspitze (Pivot) spielte er seinen Part souverän, mit viel Übersicht, Ruhe und Effektivität und war mit drei Treffern und zwei Vorlagen erfolgreichster Eintracht-Scorer an diesem Tage. Er erzielte das 3:1 (9.) als Endabnehmer einer Gemeinschaftsproduktion in bester Stürmermanier per Abstauber und den 4:1-Halbzeitstand (11’), per Hackentrick nach Freistoß von Neumann.In der zweiten Halbzeit spielte die Eintracht dann souverän ihr Spiel herunter. Erfelden schien nach der teilweise hitzigen ersten Hälfte erschöpft und hatte nur noch wenig entgegenzusetzen. Insbesondere nachdem Zerouali mit seinen Treffern zwei und drei (23. und 25.) eine klare 6:1 Führung herausgeschossen und die Eintracht mit weiteren Chancen durch Zerouali, Kaniuth (an den Pfosten), Güzel und Santaella signalisierte, dass der anfängliche Versuch Erfeldens, durch Pressing noch einmal Druck aufzubauen und im Ergebnis heranzukommen, bestraft würde, erschienen die Gegner ratlos. Santaella erinnerte sich an den Übungsbedarf von Torhüter Koch, lies seinen Gegenspieler laufen und ermöglichte so den zweiten Gegentreffer (6:2, 30.). Er korrigierte das Ergebnis jedoch postwendend selbst nach Traumpass von Zerouali (7:2, 33.). Kaniuth erhöhte mit einem wunderbaren Volley-Treffer (8:2, 37.) und Riedl, der nach dreimonatigem Auslandsaufenthalt frisch wieder zur Mannschaft gestoßen ist, zeigte, dass er trotz Trainingsrückstands nicht alles verlernt hat (9:2, 38.). Neumann und Zerouali ermöglichten durch ein Missverständnis dem Gegner Sekunden vor Schluss noch den Treffer zum 9:3 Endstand, was aber – mit Ausnahme von Torhüter Koch – von allen mit Humor genommen wurde: Man hatte am vorletzten Spieltag in der bisher stärksten Hessenliga-Konkurrenz vorzeitig den Meistertitel geholt.Den erfolgreichen Tag der Eintracht-Futsaler rundete die zweite Mannschaft mit gutem Spiel und einem verdienten 8:7-Sieg gegen Gastgeber Mörfelden ab und hat noch Aussichten auf den sechsten Platz, um den am letzten Spieltag in Eschborn am kommenden Samstag noch vier Teams konkurrieren. Vorne in der Tabelle ist keine große Veränderung mehr zu erwarten: Neben Meister Eintracht Frankfurt hat sich der SV Dersim Rüsselsheim für die Süddeutsche Meisterschaft qualifiziert, nachdem man sich mit einem klaren Sieg gegen das Schlusslicht aus Groß-Gerau den zweiten Platz sicherte. Der zweite der letzten Saison, der RSV Petersberg belegt den dritten Platz, SV Darmstadt 98 und America Latina kämpfen im Fernduell noch um Platz vier. (Tabelle und Ergebnisse finden sich auf www.futsal-hessen.de und, wie immer, auf www.futsalportal.de)